Behandlung von Trennungsangst bei Hunden

Wie geht man mit einem Hund um, der unter Trennungsangst leidet?

Wie geht man mit einem Hund um, der unter Trennungsangst leidet?

Einleitung

Ein Blick, der das Herz berührt, wimmernde Laute oder pure Zerstörungswut: Manche Hunde zeigen extremen Stress, wenn sie allein gelassen werden. Die Art und Weise, wie Emotionen zum Ausdruck kommen, variiert. Daraus können unterschiedliche Verhaltensprobleme resultieren. In ihrer Angst, allein gelassen zu werden, können Hunde exzessiv bellen oder ihren Frust an Möbeln und anderen Dingen auslassen. In jedem Fall leidet das Tier, denn Hunde sind von Natur aus Rudeltiere. Dies impliziert nicht, dass eine ganze Horde Hunde ständig um sie herumtollen muss, wie es oft irrtümlich angenommen wird. Es ist jedoch ratsam, dass Hunde nicht allzu lange von ihren vertrauten Artgenossen oder Bezugspersonen getrennt werden.

Welcher Zeitrahmen ist akzeptabel, um einen Hund allein zu lassen?

Oftmals resultiert das Problem aus beruflichen Verpflichtungen, da die meisten Menschen nicht die Möglichkeit haben, ihre Tiere mit zur Arbeit zu nehmen.

Ist es möglich, meinen Hund für acht Stunden allein zu lassen?

Mit entsprechendem Training können erwachsene Hunde mehrere Stunden alleine bleiben. Einige Hunde können sogar für acht Stunden allein gelassen werden – obwohl dies nicht ideal ist. Hundebesitzer, die ihren Hund täglich acht Stunden allein lassen, sollten ihren Tagesablauf überdenken und überprüfen, ob sich dies ändern lässt. Vielleicht ist es möglich, dass der Hund mit ins Büro kommt? Ist es möglich, eine ausgedehnte Mittagspause mit dem Tier zu verbringen? Wenn jemand in Erwägung zieht, sich einen Hund anzuschaffen, aber nur begrenzte Zeit für das Tier hat, wäre es möglicherweise ratsam, sich für ein anderes Haustier zu entscheiden.

In welchem Alter kann man beginnen, seinen Hund alleine zu lassen?

Welpen sind in den ersten Lebenswochen nicht allein. Die Welpen werden von ihren Geschwistern und der Mutter umgeben, was auch richtig ist, da sie in dieser Zeit nicht alleine gelassen werden sollten. Ab etwa drei oder vier Monaten kann man das Alleinsein mit den jungen Welpen üben. Das Training im Welpenalter ist zwar entscheidend, jedoch sollte die Zeitspanne zu Beginn sehr kurz sein und nur sehr behutsam gesteigert werden. Es ist entscheidend, dass ein Welpe keinesfalls stundenlang allein gelassen wird. Zu Beginn sollten es nur ein bis zwei Minuten sein, dann nach und nach, wenn der Hund entspannt bleibt, kann man die Zeit auf fünf Minuten und später auch mal auf eine Viertelstunde erhöhen.

Hinweise auf Trennungsangst beim Hund

Die Symptome von Trennungs- oder Verlustangst bei Hunden sind vielfältig:

  • Winseln, Jaulen, Heulen
  • Bellen
  • Unruhe
  • Zerstörungswut
  • Unübliches Urinieren und Koten im Haus oder in der Wohnung.

Es gibt weitere Anzeichen für Trennungsangst beim Hund, die oft unterschätzt werden, wie etwa übermäßiges Schwanzwedeln und intensives Hochspringen bei der Begrüßung. Das Schwanzwedeln wird häufig falsch verstanden und überwiegend positiv interpretiert. Es kann auch bedeuten, dass der Hund gestresst ist. Die scheinbar überschwängliche Begrüßung, die von vielen als Ausdruck größter Freude wahrgenommen wird, verbirgt manchmal tiefen Frust und Unverständnis darüber, alleine gelassen worden zu sein. Der Hund ist natürlich erfreut, dass das "Leittier" wieder da ist, aber zuvor hat er bereits gelitten. Es kann problematisch sein, wenn Menschen diesen Augenblick uneingeschränkt genießen oder sich sogar rühmen, wie treu ihr Tier ist, ohne zu erkennen, dass der Vierbeiner möglicherweise seelischem Stress ausgesetzt war.

Ratschläge zur Überwindung der Trennungsangst

Übung macht den Meister, wenn Sie eine entspannte Beziehung zu Ihrem Hund haben wollen. Wenn Sie einen erwachsenen Hund adoptiert haben, haben Sie natürlich keinen Einfluss auf die Früherziehung. Auch bei ausgewachsenen Hunden kann es etwas anspruchsvoller sein, sie von Trennungsangst zu befreien. Dennoch ist es in der Regel durchaus möglich, den Hund behutsam und konsequent ans Alleinsein zu gewöhnen, wenn man mit dem Tier entsprechend übt. Eine weitere hilfreiche Maßnahme kann die Installation einer Webcam oder ähnlicher Technologie sein, um die Situation zu Hause zu überwachen.

Auf diese Weise kann man besser einschätzen, in welchem Rahmen der Hund gestresst ist und noch gezielter auf seine individuellen Bedürfnisse eingehen. In fortgeschrittenen Fällen kann es in der Übungsphase auch vorübergehend hilfreich sein, angstlösende Psychopharmaka einzusetzen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies keinesfalls als langfristige Lösung angesehen werden sollte. Es ist in jedem Fall ratsam, das Alleinsein mit dem Hund zu trainieren. Die folgenden Ratschläge sollen Ihnen helfen, die Trennungsangst Ihres Hundes zu überwinden oder sogar zu verhindern.

Training für das Alleinsein mit dem Hund - 5 unkomplizierte Ratschläge:

1. Die Dauer schrittweise ausdehnen

Anfangs wird der Hund in einer positiven Umgebung nur für einige Sekunden alleine gelassen. Die Dauer des Alleinseins wird dann kontinuierlich erhöht, um dem Hund allmählich die Gewöhnung daran zu ermöglichen. Sie können folgendermaßen vorgehen:

  • Verlassen Sie einfach den Raum - aber nur, wenn der Hund sich in einer stressfreien Situation befindet und sich wohl fühlt (in Bezug auf Ort, Stimmung usw.).
  • Wenn der Hund unruhig wird, aufspringt und Ihnen sofort folgt, schicken Sie ihn zurück auf seinen Platz. Damit machen Sie ihm klar, dass er im Moment nicht gebraucht wird. Bleiben Sie immer ruhig, aber seien Sie ausdrucksstark und fest in Ihrer Stimme.
  • Wenn Sie den Raum verlassen, kehren Sie gleich zu Beginn der Übungen zurück. Sie müssen die Situation nicht von Anfang an bis zum Äußersten treiben. Der Hund sollte verstehen, dass Sie immer wieder zurückkommen werden und dass es keinen Grund zur Sorge gibt.
  • Nach und nach können Sie die Zeit verlängern. Gehen Sie kurz vor die Tür, machen Sie sie zu und treten Sie nach einigen Sekunden wieder ein.

2. Machen Sie die Trennung zur Nebensache

Einfach gehen. Ohne Aufhebens und ohne lange Abschiedsszenen. Je unauffälliger der Vorgang für den Hund erscheint, desto besser. Nach einer Weile wird das Verlassen des Hauses zur Nebensache.

3. Vermeiden Sie es, sein Verhalten zu verstärken

Fällt es Ihnen schwer, Ihren Hund leidend zu sehen? Fühlen Sie sich schlecht, wenn Sie ihm seine Lieblingsleckerei geben und ihm sagen, dass Sie bald wieder da sind? Versuchen Sie stattdessen, die Aufmerksamkeit des Hundes auf etwas Positives zu lenken. Geben Sie ihm zum Beispiel ein Spielzeug oder eine Aufgabe. So verknüpft er Ihre Abwesenheit nicht mit negativen Gefühlen, sondern sieht sie eher als Möglichkeit, sich zu beschäftigen.

4. Den Hund nicht überfordern oder bestrafen

Wenn der Hund unruhig wird oder nicht die gewünschten Ergebnisse zeigt, sollten Sie ihn nicht bestrafen oder mit zu vielen Übungen überfordern. Seien Sie geduldig und geben Sie ihm die nötige Zeit, um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen.

5. Den Hund ausreichend beschäftigen

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund genügend körperliche und geistige Auslastung hat, bevor Sie ihn allein lassen. Ein ausgelasteter Hund wird eher entspannt bleiben und weniger unter Trennungsangst leiden. Dazu gehören Spaziergänge, Spiele und Trainingseinheiten, die ihn fordern und ihm Spaß machen.

Führen Sie einen Gesundheitscheck durch, wenn Ihr Hund unter Trennungsangst leidet

Wenn Ihr Hund Symptome von Trennungsangst zeigt, sollten Sie auch gesundheitliche Ursachen in Betracht ziehen. Ein Gesundheitscheck beim Tierarzt kann sicherstellen, dass keine physischen Probleme vorliegen, die das Verhalten beeinflussen könnten. Manchmal können gesundheitliche Probleme, wie Schmerzen oder Unwohlsein, dazu führen, dass der Hund sich besonders unwohl fühlt, wenn er allein gelassen wird.

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FAQ

Kann ich meinem Hund Medikamente gegen Trennungsangst geben?

In schweren Fällen von Trennungsangst kann der Tierarzt Medikamente verschreiben, die dem Hund helfen, sich zu beruhigen. Diese sollten jedoch nur vorübergehend eingesetzt werden und immer in Verbindung mit einem Trainingsprogramm zur Gewöhnung an das Alleinsein.

Wie lange dauert es, bis mein Hund lernt, alleine zu bleiben?

Die Zeit, die ein Hund benötigt, um sich an das Alleinsein zu gewöhnen, variiert stark. Bei konsequentem Training können einige Hunde bereits nach wenigen Wochen Fortschritte zeigen, während es bei anderen Monaten dauern kann. Geduld und Konsequenz sind hierbei der Schlüssel zum Erfolg.

Kann ich einen älteren Hund noch an das Alleinsein gewöhnen?

Ja, auch ältere Hunde können noch lernen, alleine zu bleiben. Das Training kann etwas länger dauern und erfordert möglicherweise mehr Geduld, aber mit der richtigen Herangehensweise ist es durchaus möglich.

Was kann ich tun, wenn mein Hund trotz Training nicht alleine bleiben kann?

Wenn Ihr Hund trotz intensiven Trainings Schwierigkeiten hat, alleine zu bleiben, könnte es hilfreich sein, einen professionellen Hundetrainer oder Verhaltensberater hinzuzuziehen. Diese Experten können individuelle Lösungen und Trainingsmethoden anbieten, die speziell auf die Bedürfnisse Ihres Hundes abgestimmt sind.

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